Weiterentwicklung des Konzeptes der Kinder- und Jugendpartizipation

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
wir bitten Sie nachstehenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Jugendhilfe­ausschusses zu nehmen:

Beschlussvorschlag

Die Verwaltung wird gebeten einen aktuellen Sachstandsbericht und zur Weiterentwicklung des Konzeptes der Kinder- und Jugendpartizipation zu geben, mit dem die Verwaltung bereits im Frühjahr 2018 beauftragt wurde.

Dabei soll unter Beantwortung der nachstehenden Fragen auf die einzelnen Projekte bzw. Formate eingegangen werden:

  • Wie ist die Resonanz der Kinder und Jugendlichen?
  • Wie konnten die Konzepte in Richtung konkreter Jugendpartizipationsprojekte weiter entwickelt werden?
  • Gibt es bereits neue Formatideen?
  • Welche Stufe der Partizipation soll in den Projekten erreicht werden?

Begründung

Im Mai 2022 war dem Jugendhilfeausschuss mitgeteilt worden, dass Projekte der Jugendpartizipation nicht umgesetzt werden konnten. Für 2023 sollen jedoch Projekte erneut belebt, neueingeführt und weiterentwickelt werden.

Partizipation heißt, gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden und Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen. Die Bedeutung von kommunalpolitischen Themen für Kinder und Jugendliche ist nicht zu bestreiten, da diese die zukünftigen Auswirkungen heutiger Entscheidungen tragen werden.

Kinder müssen daher im gesamten Prozess der sozialen und politischen Beteiligung auf allen Ebenen – von der Problemdefinition über die Ideen- und Vorschlagsentwicklung, die Beteiligung an den eigentlichen Entscheidungen, aber auch bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen sowie der Übernahme von Verantwortung – beteiligt werden.

Je früher Kinder und Jugendliche positive Partizipationserfahrungen machen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich auch im Erwachsenenalter mit politischen Themen auseinandersetzen und sich an gesellschaftlichen Diskussionen beteiligen.

Das Gesamtsystem der Kinder- und Jugenddemokratie darf nicht reduziert werden auf einzelne Beteiligungsformen (zum Beispiel Projekte) oder Beteiligungsgrade (beispielsweise das reine Anhörungsrecht).

Die Partizipationsangebote sollten kontinuierlich verbessert und ausgebaut werden. Besonders bei neuen Beteiligungsformaten sollte darauf geachtet werden, Kindern und Jugendlichen ein Mitbestimmungsrecht einzuräumen und nicht nur ein Mitrederecht.

Junge Menschen sollten im Rahmen der Weiterentwicklung des Konzeptes der Kinder- und Jugendpartizipation vermehrt die Möglichkeit erhalten mit Unterstützung einer Fachkraft selbstständig Themen, Projekte oder Angebote zu entwickeln, zu planen und durchzuführen.