Waldzustand und –vermehrungauf städtischen Flächen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

wir bitten Sienachstehenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Umweltausschusses zu nehmen:

Beschlussvorschlag

Die Verwaltung wird beauftragt den Zustand der Bäume und des Waldes auf städtischen Flächen darzustellen und dabei folgende Fragen zu beantworten:

  1. Wieviel Hektar umfassen die im Eigentum der Stadt stehenden, forstlich genutzten Flächen?
  2. Wie hoch ist der Anteil der klimabedingt geschädigten Bäume in den städtischen Forstflä-chen?
  3. In welchem Umfang werden bei notwendigen Fällungen Ausgleichs-bzw. Ersatzmaßnahmen getroffen?
  4. Wie sieht die aktuelle Zukunftsplanung für die forstlich genutzten Flächen aus?
  5. Gibt es eine kartographische Übersicht über den Baumbestand in Dormagen?
  6. Welche Flächen eignen sich nach Ansicht der Verwaltung für eine Waldvermehrung?
  7. Wo, wann undwie soll der vom Bürgermeister im Rahmen des Kommunalwahlkampfes gefor-derte Bürgerwald entstehen?
  8. Wie werden die finanziellen Förderungen des Bundes und des Landes für die Neuanlage bzw. die klimataugliche Anpassung der städtischen Forstflächen genutzt?

Begründung

Eine maßgebliche Ursache für den Klimawandel stellt die Steigerung des Kohlendioxyd-Aufkommens in der Atmosphäre dar. Eine Verringerung des Gasausstoßes und eine Speicherung von Kohlendioxyd in natürlichen Ressourcen, wie beispielsweise dem Wald, helfen, die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen.

Klimabeständige und artenreiche Mischwälder filtern nicht nur Kohlendioxyd aus der Atmosphäre, sie sorgen für Sauerstoff, speichern Wasser, gleichen Temperaturen aus, bilden Frischluftschneisen für überhitzte Innenstädte, schützen vor Erosionen und sind Lebensraum für zahllose Lebewesen und Pflanzen. Es gilt daher, den Waldbestand nicht nur zu verwalten, sondern ihn zukunftssicher zu erweitern.

Über den Zustand der Wälder berichtet jährlich die beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW angesiedelte untere Forstbehörde. Nach deren Erkenntnissen hat sich im Jahr 2020 der Zustand der Wälder weiter verschlechtert. Zwar ist der Anteil der Bäume ohne Schäden von 19 Prozent im Jahr 2019 auf jetzt 23 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat aber auch der Anteil der Bäume mit deutlicher Kronenverlichtung von 42 auf 44 Prozent zugenommen.

Zur Unterstützung von Forst-und Holzwirtschaft haben gemäß einer Pressemitteilung des Landesumweltministeriums Bund und Land im Jahr 2020 rund 57 Millionen Euro bereitgestellt. In einem Förderprogramm des Bundes stehen -laut derselben Quelle -weitere 500 Millionen Euro bereit, um die nachhaltige Waldbewirtschaftung im Privat-und Kommunalwald zu unterstützen.

Neben Finanzmitteln unterstützt das Land die Waldbesitzer bei der Vorbereitung der Wiederbewaldung durch umfangreiche Beratungsangebote und unter anderem auch durch neue digitale Karten. Die Karten stellen die Eignung von Baumarten in Abhängigkeit von den heutigen und künftigen Standortverhältnissen im Klimawandel dar.