Floating Photovoltaik

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

wir bitten Sie nachstehenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Umweltausschusses am
14.09.2021 zu nehmen:

Beschlussvorschlag

Die Verwaltung wird gebeten, in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses einen ausführlichen
Bericht zum Thema Floating Photovoltaik (FPV) vorzulegen. Gleichzeitig wird die Verwaltung gebe-
ten zu eruieren, welche Wasserflächen im Stadtgebiet für eine Nutzung durch die FPV in Frage
kommen und welche Energiemengen und damit CO²- Ersparnisse erzielt werden können. Ferner
sind die für Dormagen zuständigen Abgeordneten des Landtages NRW aufzufordern, sich ähnlich
wie die Niederlande für spezielle Förderprogramme einzusetzen.

Begründung

Die Stromerzeugung auf der Basis regenerativer Energien stellt einen wesentlichen Beitrag zur
Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels dar; sie ist die Basis für eine klimaneutrale Ener-
gieversorgung. Neben Windenergie, Stromerzeugung aus Wasserkraft und der Wasserstofftechno-
logie ist die Photovoltaik ein bewährtes Element der modernen Energiegewinnung.

Einer Steigerung der Anzahl der Solarparks auf Wiesen und Äckern sind natürliche Grenzen gesetzt. Zur Steigerung der Energiegewinnung mit Hilfe der Photovoltaiktechnologie setzen Architektur und Bauleitplanung vermehrt auf Photovoltaikanlagen an und auf Gebäuden.

Noch relativ sparsam kommt Photovoltaik bei der Verwendung auf Wasserflächen vor. Die durch Gewinnung von Baumaterial (Sand und Kies) entstandenen künstlichen Standgewässer, die im Gebiet der Stadt Dormagen zahlreich vorhanden sind, bieten sich für eine Anschlussverwendung als Energiegewinnungsfläche an. Die schwimmende Photovoltaik (FPV) hat bei der Stromerzeugung gegenüber den herkömmlichen Solarparks den Vorteil, dass die Verankerung im Wasser die Regulierung der Temperatur in den Solarzellen erleichtert und gleichzeitig bei der Umwandlung von Sonnenlicht mehr elektrische Energie gewonnen werden kann, als bei landgestützten Anlagen.

Nachteile der FPV sind einerseits die gegenwärtig höheren Stromerzeugungskosten als bei der
Konkurrenz an Land. Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) geht von 10 bis zu 15
Prozent aus. Außerdem sind die konkurrierende Nutzung der Wasserfläche durch Freizeitaktivitä-
ten sowie durch den Natur- und Landschaftsschutz zu bedenken. Gleichwohl sollte diese Energiegewinnungsform nicht außer Acht gelassen werden.

Die mittels FPV gewonnene Energie kann über einen entsprechenden finanziellen Ausgleich durch die evd in das Stromnetz eingespeist werden.