Flexibilisierung der OGS-Zeiten bzw. Mittagsbetreuung

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
wir bitten Sie nachstehenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Schulausschusses am 07.03.2023 zu nehmen:

Beschlussvorschlag

Die Verwaltung wird gebeten ein Konzept für eine Flexibilisierung der OGS-Zeiten bzw. die Einführung eines Parallelangebotes einer Über-Mittags-Betreuung im Primarbereich zu erarbeiten.

Ziel soll sein, für die OGS-Träger einen organisatorisch machbaren Weg zu finden, der den Bedürfnissen der Eltern besser entspricht, ohne zu einer Beliebigkeit der Teilnahme am OGS-Angebot zu führen und der gleichzeitig die Einrichtungen entlastet. Dazu sollen mit den Trägern der Offenen Ganztagsschulen Gespräche über die Umsetzbarkeit sowie mit dem Land NRW bezüglich der Finanzierung geführt werden.

Begründung

Bereits seit Einführung der Offenen Ganztagsschulen gibt es Kritik seitens der Eltern an den damals noch sehr viel strengeren Regelungen zur verpflichtenden Teilnahme am OGS-Angebot an jedem einzelnen Schultag.

Auch wenn die derzeit gültige Regelung etliche Ausnahmen von einer täglichen Teilnahmepflicht vorsieht, so ist eine Befreiung doch mit etlichem Aufwand verbunden, zumal viele Eltern das komplette „Betreuungspaket“ der OGS de facto gar nicht brauchen.

Zudem hat sich vor allem im Rahmen der Corona-Pandemie gezeigt, dass eine Flexibilisierung der OGS-Zeiten durchaus organisatorisch machbar ist, ohne dass es zwangsläufig zu einer Beliebigkeit der Teilnahme der Kinder an den vielfältigen Angeboten in der OGS kommen muss.

Hinzu kommt, dass die Quote der Grundschulkinder seit Jahren kontinuierlich ansteigt und für das Schuljahr 2022/23 bei derzeit durchschnittlich 72 Prozent liegt. Dies führt dazu, dass viele Einrichtungen bekanntermaßen – sowohl in räumlicher Hinsicht als auch mit Blick auf das Personal längst an ihre Grenzen gestoßen sind. Davon zeugen beispielsweise immer mehr Modulbauten, die, wie jetzt für Zons beschlossen, an den Grundschulen errichtet werden müssen, um dem ständig steigenden und teils akuten Platzbedarf schnellst- und bestmöglich gerecht zu werden. Nicht zuletzt aufgrund des Kriegs in der Ukraine und der daraus resultierenden Flüchtlingsströme auch nach Dormagen ist zudem damit zu rechnen, dass in den nächsten Jahren zusätzlich Kinder in die Grundschulen kommen, die bislang in der Planung selbstverständlich noch gar nicht berücksichtigt werden konnten. Diese Kinder werden absehbar ebenfalls eine Betreuung im Mittags-/Nachmittagsbereich benötigen.

Hier setzt unser Antrag an. Indem Eltern die Möglichkeit gegeben wird, die Betreuung in der Offenen Ganztagsschule beispielsweise nur für bestimmte Tage zu buchen („Platz-Sharing“) oder indem die Stadt ein Parallelangebot für eine „Verlässliche Schule von 8 bis 13 Uhr“ bzw. eine Über-Mittags-Betreuung anbietet, könnte die Zahl der Kinder, die täglich in die OGS gehen reduziert, der Platzbedarf beherrschbar gemacht und die Arbeit der OGS-Träger erleichtert werden.

Dazu soll seitens der Stadtverwaltung ein Konzept erarbeitet werden, wie ein solch geändertes und ergänztes Angebot aussehen könnte und welche finanziellen Auswirkungen dies hätte.