CDU empört – Bürgermeister lässt 2020 kein Kinderparlament tagen

Nicht etwa die Corona-Pandemie ist der Grund dafür, dass Bürgermeister Erik Lierenfeld im
laufenden Jahr 2020 keine Sitzung des Kinderparlamentes (KiPa) stattfinden lassen wird, sondern
dafür gebe es „organisatorische Gründe“. Dies teilte Lierenfeld dem Vorsitzendes des
Jugendhilfeausschusses, Jo Deußen, der auch den Vorsitz im Kinderparlament führt, jetzt auf
Nachfrage mit.

Lierenfeld führt an, dass es wegen der Nachbesetzungsrochade im Umfeld der Kinder- und
Jugendbeauftragten erst in 2021 wieder möglich sei, eine Kinderparlamentssitzung angemessen
vorzubereiten und stattfinden zu lassen.

„Ich finde es empörend, dass hier zu Lasten des Kinderparlaments anderweitig priorisiert wird!“
sagt Jo Deußen und fügt hinzu: „Noch im August wurde in einer großen Veranstaltung das Siegel
„Kinderfreundliche Stadt“ entgegen genommen. Der Bürgermeister hat sich mit der 30jährigen
Tradition des Kinderparlaments in Dormagen gerühmt, um es jetzt bei einer ersten
herausfordernden Situation ausfallen zu lassen – das passt für mich alles nicht zusammen!“

Zudem werde damit nun auch deutlich, dass die aktuell gewählten Klassensprecher in den Schulen
keine Kinderparlamentarier mehr wählen werden und somit die Schülerinnen und Schüler des
aktuell laufenden Schuljahres vom Kinderparlament ausgeschlossen werden.

„Der Bürgermeister hat den Parlamentariern des letzten Jahres mitgeteilt, dass sie zu einer Sitzung
zu Beginn des nächsten Jahres eingeladen werden und dass keine neuen Abgeordneten gewählt
werden – wir verlieren also eine Generation von Kinder-Abgeordneten“, so Deußen weiter. „Wenn
er es tatsächlich ernst meinen würde mit der Kindermitbestimmung, würde Bürgermeister
Lierenfeld hier einen Weg finden – aber auch nach persönliche Rücksprache mit mir als
Sitzungsleiter des KiPa sieht er leider keine Chance alle Kinder, diejenigen des vergangenen
Schuljahres sowie der aktuellen Klassen, zu einer Sitzung einzuladen! Das spricht Bände und
enttäuscht mich über alle Maßen!“ sagt Deußen abschließend sichtlich geknickt.