„Damit das produzierende Gewerbe wieder in Deutschland investiert, müssen wir Planungssicherheit herstellen“, so das Fazit der CDU Chefin Anissa Saysay nach dem Dormagen-Talk am vergangenen Mittwoch (29. Mai 2024) im Wakebeach-Event-Restaurant am Straberger See. Gemeinsam mit Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der IHK Köln, Christian Rückold, Transformation Officer von Currenta, und Florian Frankenau, Leiter NRW-Politik bei Covestro, wurden die Gründe und Folgen der derzeit unsicheren wirtschaftlichen Situation für viele Industrieunternehmen diskutiert und herausgearbeitet.
„Wenn wir eine neue Anlage planen, betrifft das einen zukünftigen Produktionszeitraum von 25 bis 30 Jahren“, erklärte Florian Frankenau. „Wenn sich innerhalb einer Legislaturperiode die Regularien und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mehrfach ändern, erschwert dies Planungen von großen Anlagen aus betriebswirtschaftlicher Sicht.“ Dr. Nicole Grünewald fügte hinzu: „Ohne Planbarkeit investieren die energieintensiven Chemieunternehmen nicht mehr am Standort Deutschland, sondern in anderen Ländern. Die Chemie ist eine Verbundindustrie, an ihr hängen auch tausende Arbeitsplätze in mittelständischen Unternehmen. Die Lage ist alarmierend, die Politik muss jetzt zeitnah reagieren. Unsere Industrie braucht bezahlbare Energie, weniger Bürokratie und endlich wieder Planbarkeit und Zuverlässigkeit bei politischen Entscheidungen. „Es muss Schluss sein mit Experimenten auf Kosten der Wirtschaft.“
Christian Rückold betonte die Notwendigkeit intensiverer Zusammenarbeit zwischen den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, um die notwendige Transformation hin zu echter Klimaneutralität zu schaffen: „Wir als Unternehmen haben uns bereits auf den Weg gemacht und sparen auf allen Ebenen klimaschädliche Emissionen ein. Dazu gehört für uns natürlich auch, Kohle als Energieträger komplett zu ersetzen und gleichzeitig Partner für Kommunen in der anstehenden Wärmewende zu werden.“
Für Anissa Saysay brachte der Dormagen-Talk vor über 100 Gästen viele neue Erkenntnisse zur Frage, wie eine Kommune wie die Stadt Dormagen dazu beitragen kann, die Wettbewerbsfähigkeit von Industrieunternehmen zu erhalten: „Die hohen Energiekosten sind für das produzierende Gewerbe eine echte Bürde. Gewerbe- und Grundsteuern zu erhöhen, ist daher nicht hilfreich, um Unternehmen in unserer Stadt zu halten oder neu anzusiedeln. Der Chempark bietet sehr viele, sehr gut bezahlte Arbeitsplätze, die wir auf jeden Fall halten möchten. Wir müssen daher den Blick sehr stark auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie lenken, um allen Fachkräften aus der ganzen Welt eine funktionierende Infrastruktur zum Wohnen und Leben anzubieten.“
Die anschließende offene Fragerunde gab den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich aktiv in die Diskussion einzubringen. Viele nutzten die Gelegenheit, um Fragen zu stellen und ihre Sichtweisen zu äußern.
Zum Abschluss der Veranstaltung zog Anissa Saysay ein positives Fazit: „Der Dormagen-Talk hat gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Bürgern ist. Wir haben heute wertvolle Impulse erhalten, die wir in unsere politische Arbeit einfließen lassen werden.“
Nach der offiziellen Diskussion gab es bei Getränken und Fingerfood die Gelegenheit zum Netzwerken, wobei sich die Teilnehmer intensiv austauschten und weitere Ideen entwickelten.
NGZ: https://rp-online.de/nrw/staedte/dormagen/dormagen-hiesige-unternehmen-sorgen-sich-um-standort-deutschalnd_aid-113469201
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